Begleiter durch Lehrpfad Tøísov - Dívèí Kámen - Holubov

 

Sehr geehrte Besucher, die Verwaltung des CHKO (Naturschutzgebiet) Blanský-Wald bereitete für Sie einen Lehrpfad durch das Gelände an der Mündung des Kremser Baches in die Moldau vor, wo sich seit jeher neben den Natursehenswürdigkeiten auch die menschlichen Aktivitäten konzentrierten.

Landkarte des Lehrpfades mit Maßstab

Der Lehrpfad ist fast 3 km lang und er hat 14 Stationen :

1. Einleitungsinformation - Gemeinde Tøísov
 

Die Gemeinde Tøísov ist durch ihre runde Anordnung der Gehöfte mit einem Teich in der Mitte interessant.Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1389, als Gemeinde zur Burg Dívèí Kámen. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts gehörte sie zu der Krumauer Herrschaft.

2.a Keltisches Oppidum Tøísov
 

Eine der bedeutendsten Lokalitäten der südböhmischen Urzeit ist das das keltische Oppidum Tøísov. Die auf dem tschechischen Territorium durch den Stamm der Bojen repräsentierten Kelten erreichten im Verlauf des 2. Jahrhunderts vor Christi eine hohe gesellschaftliche Organisation, deren Widerspiegelung befestigte Siedlungen der Vorstadtart - Oppida sind.

 Oppidum Tøísov - Rekonstruktion des zangenartigen Tores

2.b Denkmal- und bedeutende Bäume des Blanský-Waldes
 

Die Tøísover Linde, an der wir gerade stehen, wurde wahrscheinlich gleichzeitig mit dem Bau der Kapelle im J. 1777 gepflanzt. Heute erreicht sie die Höhe von 31 m und in der Brusthöhe misst sie im Umfang 7 m (was einem Durchmesser von 2,2 m entspricht). In der letzten Zeit breitete sich der Stamm bis zu den Mauern der Kapelle aus und beschädigte somit ihr Fundament, so dass die Kapelle ein Stück weiter versetzt werden musste.

3. Westliche Linie der Oppidum-Befestigung und das Eingangstor

 

Für die Existenz des Oppidums war die Befestigung. Befestigung von Schlüsselbedeutung. Dank der Konfiguration des Geländes wurde die mächtigste Fortifikationslinie an dem westlichen Rand der Lokalität errichtet, also an der am leichtesten zugänglichen Stelle. Heute sind die Reste der Befestigung als zwei mehr oder weniger erhalten gebliebene Schanzenlinien, sichtbar, die durch den schrittweisen Niedergang und Einsturz der ursprünglichen Befestigungsmauer entstanden.

Flugaufnahme des Oppidums und von Dívèí Kámen

4. Nordakropolis, Bebauung der inneren Fläche und das Leben im Oppidum

 

Die Nordakropolis war wahrscheinlich eine Kultstätte. Die archäologische Forschung entdeckte hier den Grundriss eines achteckigen Baues einer Holzpfahlkonstruktion, der mit größter Wahrscheinlichkeit für einen Tempel gehalten werden kann. Auf dem Areal des Oppidiums wurde die handwerkliche Produktionkonzentriert. Über das gewöhnliche Leben der Bewohner dieser Lokalität sagen am besten die zahlreichen archäologischen Funde aus.

5. Architektur der keltischen Oppida
 

Die ältesten Belege über die Befestigung der Siedlungen auf den heutigen tschechischen Territorium gehen bis in die jüngere Steinzeit zurück. Über wirkliche Burgstätten kann man erst seit der Neige der älteren Bronzezeit. sprechen. Die Position der keltischen Oppida. Oppida aus dem 2.-1. Jahrhundert v.Ch. ist völlig aussergewöhnlich, denn man kann sie für Siedlungen - einer Vorstadart halten. Diese Siedlungskulturen sind erst mit den frühmittelalterlichen Burgstätten vergleichbar.

Ansicht der Serpentinitfelsen in der Naturreservation Holubovské hadce  Blick in das Naturschutzgebiet Dívèí Kámen

6. Das Tal der Moldau und des Kremser Baches
 

Das Moldautal ist ein bedeutender überregionaler Biokorridor durch den zahlreiche Pflanzen- und Tierarten migrieren. Daher ist hier ihre Vertretung häufiger als in der umliegenden Landschaft. An den heute mit Kulturwald bewachsenen Hängen blieben Reste der natürlichen Kulturen erhalten, die der ursprünglichen Zusammensetzung der Waldbestände aus den Zeiten entsprechen, bevor man mit der intensiven Waldwirtschaft begann.

7. Das Tal der Moldau und des Kremser Baches in historischen Zusammenhängen

 

Einer besonderen Bedeutung dieser Stelle werden wir uns in den naturgemäßen und historischen Zusamenhängen bewusst. Der Fluss Moldau ist die Nord-Süd-Achse des ganzen böhmischen Kessels. Ihre historische Bestätigung ist die Reihenfolge der keltischen Burgstätten schon ab Linz im Donauland, über die Hügel des Böhmerwaldes nach Tøísov und weiter bis zum mächtigen Oppidum in Závist unweit von Prag.

Ruine der Burg Dívèí kámen, Luftaufnahme, Foto: Lubor Mrázek

8. Naturschutzgebiet Dívèí Kámen
 

Die Bedeutung des Naturschutzgebietes besteht im Schutz eines Reliktenkieferwaldes mit zahlreichen wertvollen Flechtegemeinschaften. Mit Rücksicht auf die kultur-historischen Zusammenhänge wurde in das Schutzgebiet auch die Ruine der Burg Dívèí Kámen eingegliedert. In der Nähe des Schutzgebietes befinden sich merkwürdige technische Werke - das Kraftwerk unterhalb von Dívèí Kámen sowie das nicht vollendere Bazika-Kraftwerk.

9. Fauna und flora am Kremser Bach
 

Der Kremser Bach bildet das Rückgrat des gleichnamigen Kessels und er ist mit seinen Zuflüssen ein Standort vieler geschützter Lebewesen und Pflanzen.

10. Burg Dívèí Kámen
 

Der Felsvorsprung oberhalb des Zusammenflusses der Moldau und des Kremser Bacheswurde seit der Urzeit besiedelt. An der Wende der älteren und mittleren Bronzezeit (um das Jahr 1500 vor Christi) entstand hier eine bedeutende Burgstätte, wahrscheinlich ein wichtiger strategischer Punkt an der entlang der Moldau führenden Verbindungstraße. In der Mitte des 14. Jahrhunderts legten hier die Rosenberger eine gotische Burg an.

Dívèí Kámen, Stich von Pauline zu Schwarzenberg  Objekt einer alten Hammermühle mit einer Ruine im Hintergrund (Zenkers Lithografie aus dem Jahre 1846)
11. Nutzung der Wasserkraft am Kremeser Bach
 

Der Kremser Bach ist 30 km lang und er umfasst ein Sammelgebiet von 126 km2. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden hier an die zwanzig Wasserwerke: Mühlen, Hammerwerke und später Wasserkraftwerke. Das älteste von ihnen ist die Kremser Mühle, die bereits im 15. Jahrhundert erwähnt wird.

12. Naturschutzgebiet Holubover Serpentine
 

Das Schutzgebiet wurde im Jahre 1972 auf der Fläche von 15,68 ha zum Schutz des typisch entwickelten Serpentin-Kiefernwaldes sowie der charakteristischen Vegetation auf den zum Teil verwitterten Serpentinenausläufern erklärt, die als Felsbänke und -wände steil in das Bachtal hinunterstürzen.

13. Adolph - Eisenwerk
 

Die Eisenhütte gründete im Jahre 1841 der bedeutende südböhmische Unternehmer Adalbert Lanna (1805 - 1866), gemeinsam mit den Budweiser Bürgern F.L.Klavík und Jan Procháska. Benannt wurde sie nach den Sohn des Besitzers der Herrschaft, Adolph Joseph zu Schwarzenberg. Grund für den Bau war die Bemühung eiserne Teile und Elemente für die zunehmenden Wasser- und Verkehrsbauten in eigener Regie zu erzeugen und den großen Holz-Reichtum in den umliegenden Wäldern zu nutzen.

14. Holubov
 

Hinter dem Bahnhof ist zum größeren Teil der ursprüngliche alte Teil von Holubov mit um das Zentrum des Dorfes angeordneten Gehöften auf dem Dorfplatz erhalten geblieben, abgeschlossen mit einer geraden Front von drei Höfen. Die erste schriftliche Erwähnung über das Dorf stammt aus dem Jahre 1379, als es ein Untertanendorf der Krumauer Herrschaft war.

 

Weitere Informationen :
Køemže
Holubov
Vltava
Landschaftsschutzgebiet Blanský les
Adalbert Stifter Steig
Der Salzweg



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