Pohoøí na Šumavì
 

Seehöhe 918 m.
Die Ortschaft ist heute Bestandteil von Pohorská Ves.

Pohoøí na Šumavì (Buchers) - früher ein lebendiges Grenzstädtchen, das sich dicht an der Grenze befindet, heute entvölkerte Ruinen von Häusern. In der Gegenwart belebt es markanter nur bei der September-Wallfahrt, wenn für eine bestimmte Zeit auch die Grenze geöffnet wird.

Seit dem Jahre 1524 erscheint das Wort Pohorzie, aber damals handelte es sich um die Bezeichnung eines Bachs. Zur bestimmten ersten Besiedlung des hiesigen wilden und unzugänglichen Gebietes entschloss sich zuerst Graf Philipp Emanuel Buquoy, als er im unweiten Šance eine Glashütte bauen ließ. Das eigentliche Pohoøí begann entlang der Straße nach Freistadt erst im Jahre 1758 zu entstehen, als hier mit dem Bau der ersten Häuser auf dem Dominikalboden angefangen wurde. Die neue Ortschaft entwickelte sich verhältnismäßig dynamisch, sodass sie vierzig Jahre später schon 68 Häuser mit 116 angesiedelten Familien zählte. Nach der Aufhebung der Leibeigenschaft wurde Pohoøí zur Gemeinde mit Katastralausmaß von 2.636 ha, zu der auch 11 eingegliederte Ortsteile gehörten. Nach der Volkszählung aus dem Jahre 1890 hatte Pohoøí 186 Häuser, es lebten dort 246 Tschechen und 1 077 Deutsche. Die Bewohner widmeten sich insbesondere der Landwirtschaft, den Handarbeiten, es fanden sich auch Glasvergolder. Eine ertragreiche Tätigkeit war das Malen von heiligen Bildern auf das flache Glas, die dann nach Ungarn, Tirol, Kroatien, Spanien und in skandinavische Länder exportiert wurden. Diese Malweise verbreitete sich von hier aus auch nach Nové Hrady und Sandl (wo es im Museum anzuschauen ist). Im Jahre 1923 gab es hier 41 Gewerbe (z. B. Bäcker, Konditorei, Uhrmacher, acht Gaststätten, zwei Schneider, Müller, Fleischer, usw.) und in diesem Jahr erhielt der Markt, bislang unter verschiedenen Namen Buchers, Puchéø, Pùchoøí bekannt - einen neuen Amtsnamen Pohoøí na Šumavì, der völlig falsch die Lage des Ortes beschreibt.

Eine traurige Zeit kam im Jahre 1946, als die deutschen Landsleute ausgesiedelt wurden. Es folgte das Abreißen der verlassenen Häuser und Abfuhr von verschiedenen Sachen aus ihnen. Nach dem Jahre 1955 blieben in der Gemeinde nur 23 Häuser, in denen 72 Leute wohnten. Die Entvölkerung setzte sich jedoch fort und nach der Erweiterung der Grenzzone ging Pohoøí als menschlicher Wohnsitz völlig unter.

Nun begrüßt uns also in Pohoøí die teilweise eingestürzte Kirche (Kirche der Jungfrau Maria Guten Rates), wo am 30. Mai 1999 der Kirchenturm eingestürzt ist. Weiter sind hier einige Ruinen der ehemaligen Häuser, das Denkmal den Kriegsgefallenen mit den Aufschriften "Den treuen Helden die dankbare Heimat" und "Nie wieder Krieg !" , der Friedhof und das niedrige Objekt der Grenzpolizei.

Weitere Informationen :
Pohorská ves
Žofín
Lužnice

 



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